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News & Presse

Kredithürden steigen – Bürgschaften gefragt wie nie

04.08.2025

Die neue KfW-ifo-Kredithürde (Q2/2025) zeigt, warum die Anträge bei den Bürgschaftsbanken steigen – trotz Konjunkturflaute

Die KfW-ifo-Kredithürde Q2/2025 liefert mehrere Hinweise darauf, warum die Antragszahlen bei den Bürgschaftsbanken zuletzt gestiegen sind – trotz allgemein schwacher Konjunktur. Die Erklärung ergibt sich aus dem Zusammenspiel von drei zentralen Entwicklungen, die im Dokument thematisiert werden:

Kreditvergabe an KMU wird spürbar restriktiver

  • 35,2 % der KMU in Kreditverhandlungen berichten im Q2/2025 von einem restriktiven Verhalten der Banken – ein neuer Rekordwert seit der Umstellung der Erhebungsmethodik 2017.
  • Banken zeigen sich zunehmend vorsichtig, insbesondere gegenüber kleinen und mittleren Unternehmen (KMU), da sie höhere Ausfallrisiken befürchten.
  • Diese Entwicklung wird auch durch die Bundesbank-Umfrage (BLS) bestätigt: Kreditablehnungen bei KMU nehmen seit über einem Jahr deutlich zu.

Folge: Viele KMU erhalten ohne zusätzliche Sicherheiten keine Finanzierung mehr von ihren Hausbanken. Daher wenden sie sich verstärkt an Bürgschaftsbanken, um ihre Kredite abzusichern.

Konjunktur bleibt schwach, Investitionsdruck aber hoch

  • Trotz leicht verbesserter Stimmung im Mittelstand bleibt die Kreditnachfrage insgesamt niedrig (nur 20,9 % der KMU in Kreditverhandlungen).
  • Gleichzeitig besteht aber ein struktureller Investitionsdruck bei vielen Unternehmen – etwa durch notwendige Transformationen (Digitalisierung, Energieeffizienz, Fachkräftesicherung).
  • Gerade in der Krise sind Investitionen wichtig, um Wettbewerbsfähigkeit und Liquidität zu sichern – aber sie brauchen Finanzierung.

Erklärung: Unternehmen, die trotz Konjunkturflaute investieren wollen oder müssen, sind auf Bürgschaften angewiesen, da die Banken diese Kredite oft nur mit zusätzlicher Risikoabsicherung vergeben.

Große Unternehmen erhalten weiterhin leichter Kredit

  • Im Gegensatz zu KMU verbessern sich die Finanzierungschancen großer Unternehmen (GU) wieder deutlich.
  • Diese Entwicklung verschärft das Ungleichgewicht im Kreditmarkt und lässt viele KMU „aus dem System fallen“ – sie haben weder Eigenkapitalpuffer noch direkten Zugang zu Kapitalmärkten.

Folge: KMU benötigen staatlich flankierte Finanzierungslösungen, um nicht dauerhaft von der Kreditversorgung abgeschnitten zu werden. Die Nachfrage bei Bürgschaftsbanken steigt, weil sie eine funktionierende Schnittstelle zwischen Banken und Mittelstand bilden.

Zusammengefasst: Warum steigen die Antragszahlen bei den Bürgschaftsbanken trotz Konjunkturflaute?

  1. Banken sind vorsichtiger, besonders bei KMU – Kredite werden häufiger abgelehnt oder mit hohen Sicherheiten verbunden.
  2. KMU müssen trotzdem investieren, um Transformation und Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.
  3. Bürgschaftsbanken bieten genau die Absicherung, die Banken fordern – ohne die viele Finanzierungen gar nicht zustande kämen.
  4. Gerade in wirtschaftlich angespannten Zeiten steigt der Bürgschaftsbedarf überproportional, weil er ein Hebel für Kreditzugang ist.

Die vollständige Studie finden Sie unter folgendem Link