Kompetenzzentrum für Bauen und Energie

Die in 2019 fertiggestellte Halle bietet ausreichend Platz für Büro und Beratungsraum. „Eine Beratung bei uns vor Ort ist durch nichts zu ersetzen“, sagt der 40-Jährige. Nur hier kann er den Kunden anschaulich vor Augen führen, mit welchen Maßnahmen sie den Energieverbrauch ihres Hauses senken und etwa mit Hilfe von Photovoltaik sogar einen Überschuss erwirtschaften können.

Schon als 6-Jähriger packte Huber die Leidenschaft fürs Dach. Nach der Dachdeckerausbildung im väterlichen Betrieb und einem erstklassigen Meisterabschluss bildete er sich zum staatlich geprüften Energieberater im Handwerk und TÜV-zertifizierten Sachverständigen für Fotovoliaikanlagen weiter. Seitdem sind Dämmung und Co. ebenso seine Schwerpunktthemen wie erneuerbare Energien von der Anlage auf dem Dach bis zum Speichermodul im Keller. Selbst Elektromobilität hat Huber zu seinem Thema gemacht. In Kooperation mit dem Energieversorgungsunternehmen WEMAG AG wurden zwei Ladesäulen für E-Fahrzeuge auf dem Betriebsgelände aufgestellt.

Die Halle mit der eigenen Photovoltaik-Anlage versorgt das Unternehmen vollständig mit Strom. Ein intelligentes Batteriespeichersystem verteilt die Energie effizient nach vordefinierten Kriterien. Auch die Ladesäulen werden von der gewonnenen Energie der Photovoltaik-Anlage gespeist.

Um die Nachfrage mit gleichbleibend hoher Qualität zu bedienen, macht sich Huber die digitale Welt zunutze. Sein Büro ist nahezu papierlos. Die Mitarbeiter sind mit Tabletts ausgestattet. Alle Unterlagen sind jederzeit und überall griffbereit. Der Einsatz einer Drohne erleichtert das Aufmaßnehmen und standardisiert mit entsprechender Software diesen Arbeitsschritt.

Daneben testet er derzeit den Einsatz von sogenannten Exoskeletten. Diese Roboteranzüge verleihen ihren Trägern enorme Kräfte. Es handelt sich gewissermaßen um motorisierte Muskeln und Gelenke, die die Bewegungen der Arbeiter unterstützen und ihnen beim Heben, Tragen und Treppensteigen helfen und so entlasten. Aktuell testen Hubers Mitarbeiter verschiedene Modelle auf den Baustellen.

Wie selbstverständlich baute Seffen Huber die neue Halle nicht für sich allein. Sein Bruder, der ebenfalls Dachdeckermeister ist und mit dem er gemeinsam den väterlichen Betrieb übernehmen wird, findet dort ebenfalls neue Räume. Aber auch andere Gewerke bindet Huber ein. „Die Kunden sollen ein umfassendes Beratungsangebot für ihr Haus vorfinden“, erklärt Huber sein Konzept. Dabei war nicht sicher, dass er in dieser Größe bauen kann. Erst die Bürgschaft der BMV sicherte die Finanzierung. So öffneten sich 2019 die Hallentüren für Besucher des Beratungszentrums, das in der Region einzigartig ist.